Jagd und Jäger leisten einen wesentlichen wirtschaftlichen Beitrag.
Die gesamten Wertschöpfungs-Effekte der Jagd, also der Nettobeitrag zum österreichischen Bruttoinlandsprodukt (BIP), beträgt derzeit rund 730 Mio. €. Durch die Jagd entstehen außerdem direkte Steuerleistungen (z.B. Einkommensteuer) von rund 130 Mio. € pro Jahr. Durch indirekte Steuern (z.B. Mineralölabgabe) fließen zusätzlich ca. 130 Mio. € in die staatlichen Kassen.
Will man ein besseres Verständnis für diese Zahlen bekommen, muss man sie mit anderen Rechengrößen in Bezug setzen. Ein Vergleich: Die Wertschöpfung aus der gesamten Land- und Forstwirtschaft beträgt etwa 4 Mrd. €. Das ist das Fünffache. Das gesamte österreichische BIP beläuft sich derzeit auf ca. 350 Mrd. €. Die Wertschöpfung aus der Jagd trägt somit rund 0,2 Prozent zum Gesamt-BIP bei. Das sieht auf den ersten Blick nach nicht viel aus. Doch dieser Anteil ist definitiv bedeutsam – so wie jeder andere Teilbereich unserer aus Kleinstrukturen bestehenden Volkswirtschaft.
Die Anzahl der Jäger und Jägerinnen nimmt seit Jahren stetig zu. Dieser Trend ist sowohl bundesweit als auch in Kärnten erkennbar. Hierzulande gehen mittlerweile ca. 13.000 Personen auf die Pirsch. Daher wird wohl auch die Wertschöpfung weiter ansteigen.
Durch die Jagd werden in Österreich rund 6.000 Arbeitsplätze geschaffen. Das ist im makroökonomischen Sinne als eindeutig positiv zu bewerten. Vor Allem ist sie aber auch ein „lokaler“ Impuls- und Arbeitgeber. Speziell der strukturschwächere, ländliche Raum kann profitieren und wird durch sie positiv beeinflusst.
Erkennbar wird die Bedeutung auch, wenn man sich die Wachstumsraten des Bruttoinlandsproduktes anschaut. Diese lagen in den letzten Jahren mehrmals deutlich unter einem Prozent. Während der Corona-Krise war das Wachstum sogar rückläufig! Daher gilt: Besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist das Vorhandensein jedes einzelnen Teilbereiches – inklusive der Wertschöpfung aus unserer Jagd - faktisch unentbehrlich.
Außerdem sei erwähnt, dass die Wertschöpfung aus der Jagd von relativ wenigen Menschen „produziert“ wird. Denn nur 1,5 Prozent der Gesamtbevölkerung sind Jagdkarteninhaber. Österreichweit sind es etwa 127.000. Gemeinsam haben die Jägerinnen und Jäger im vergangenen Jahr rund 575 Mio. EUR ausschließlich für die Jagd ausgegeben. Pro Kopf sind das rund 4.500 Euro. Das ist verhältnismäßig viel. Auch hier hilft ein Vergleich: Für Freizeit, Sport und Hobby (zusammen) gab jeder Österreicher im gleichen Zeitraum rund 2.700 Euro aus.
Verwendete Quellen:
Volkswirtschaftliche Analyse der wirtschaftlichen Bedeutung der Jagd in Österreich, Schneider, F., Voigt, J., Linz, 2017
Dachverband Jagd Österreich
Statistik Austria