Zweigsprache
Jägerinnen und Jäger lassen Brüche sprechen!
Das Kommunizieren mit sogenannten "Brüchen" - also verbrochenen Zweigen - ist in der Jagd sowohl Brauchtum als auch Tradition. Als Teil der Jagdprüfung im Fach Waffenkunde & Brauchtum wird besonders bei Jungjägerinnen und Jungjägern darauf geachtet, ob sie wissen, welche Informationen durch Brüche unter Jägerinnen und Jägern ausgetauscht werden können.
Dabei unterscheidet man zwischen:
x Bruch am Hut
x Bruch am Wild
x Bruch am Hund
x Bruch als Verständigungsmittel
Mit Sicherheit die bekanntesten Brüche sind der sogenannte "Beutebruch" und der "letzte Bissen", die sich auf die Jägerin, den Jäger und das Wild beziehen.
Den Beutebruch steckt sich der erfolgreiche Schütze an den Hut. Traditionellerweise bekommt ihn die Jägerin oder der Jäger zuvor vom Pirschführer von Hut zu Hut übergeben. Das Wild hingegen bekommt "den letzten Bissen". Dieser wird dem erlegten Stück in den Äser, Fang oder Brocker gesteckt.
Hinter diesem Brauch stecken unzählige Details - z.B. welche Holzarten "bruchwürdig" sind, welche Wildarten einen letzten Bissen erhalten, zu welchen Festlichkeiten Brüche getragen werden und wie etc.
Spätestens nach den letzten medialen Berichterstattungen ist klar, dass Brüche ernst genommen werden. Viel mehr noch - für Jägerinnen und Jäger ist es ein zuverlässiges Mittel der Kommunikation, das durch lange Tradition und Brauchtumspflege zum Standard bei der Jagd geworden ist. Wer den Beutebruch am Hut trägt, dem gebührt ein Weidmannsheil!